Anwendungsbereiche
Glaubenssätze erkennen
Glaubenssätze sind tiefe innere, nicht hinterfragte Überzeugungen, die fast immer in Form eines unbewussten inneren Monologes wirken. Wir erwerben sie bereits in der Kindheit von Autoritätspersonen, Eltern, gesellschaftlichen Institutionen oder Vorbildern. Mithilfe von Worten, Handlungen und Gefühlen prägen sie sich je nach Intensität in unser Unterbewusstsein ein und bestimmen fortan unser Leben. Sprichwörter können hierbei auch gut und gerne als Glaubenssätze übernommen werden: ,,Schuster, bleib bei deinen Leisten!''
,,Der häufigste Fehler liegt in der Annahme, dass die Grenzen unserer Wahrnehmung auch die Grenzen des Wahrzunehmenden sind'' (G.W. Leadbeater, amerikanischer Schriftsteller)
Indem wir unsere tiefsten Überzeugungen einer Prüfung unterziehen, erkennen wir übernommene Fremdgedanken & Gefühle, die wir im Jetzt Zustand ablegen wollen. Häufige Glaubenssätze sind beispielsweise:
,,Ich muss es alleine schaffen!''
,,Erst durch die Liebe bin ich ein ganzer Mensch"
,,Durch viel Arbeit wächst meine Anerkennung"
,,Konflikten muss man aus dem Weg gehen, um nicht verletzt zu werden"
,,Wenn ich mich zeige wie ich wahrlich bin, werde ich verlassen"
Schattenaspekte Integrieren
Wir Menschen tragen eine "niedere" Natur in uns, einen negativen Aspekt, einen inneren Schweinehund - wie auch immer wir es bezeichnen mögen. Und was machen wir häufig mit dieser niederen Natur? Wir verdrängen sie, distanzieren uns von ihr und verbannen sie aus unserem Bewusstsein.
Carl Gustav Jung behandelte in der Psychologie erstmals das Konzept des ,,Schattens". Darunter verstand er "alles das, was du auch bist, aber auf keinen Fall sein willst". Die Schattenentwicklung gilt als Prozess, in dem der Mensch alles, was nicht in das eigene Ich-Ideal passt und nicht den Wünschen und Ansprüchen der sozialen Umgebung eines Heranwachsenden entspricht, ins ,,Schattenreich" des Unterbewusstsein verbannt. Wenn wir unsere niedere Natur aus unserem Bewusstsein verbannen, dann ist sie nicht in Nichts aufgelöst - sie zeigt sich in unseren äußeren Umständen und Beziehungen. Oft erkennen wir dann das Dunkle in unserem Gegenüber, beschweren uns darüber, versuchen den Anderen zu bekehren oder zu bekämpfen.
,,Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt, sieht sich von zwei Seiten, und damit kommt er in die Mitte" (Carl Gustav Jung)
Wenn wir ein Bewusstsein für unsere Schattenaspekte entwickeln, erkennen wir eigene Projektionen und schaffen Akzeptanz & Toleranz für unser Innerstes und auch für Andere. Wenn wir uns lediglich wie die Motte zum Licht bewegen wollen, und im gleichen Zuge alles Dunkle negieren und abstreiten - verbauen wir uns damit wichtige Entwicklungschancen. Unser Schatten wartet nur darauf, von uns gesehen und angenommen zu werden.
Beziehungsmuster
Wer sich nach der Liebe sehnt, hat oft die Voraussetzungen geschaffen - sie auch ausleben zu können. Allerdings scheiden sich bei dieser Sehnsucht oft die Geister, viele hegen den Wunsch nach einer Partnerschaft mit dem perfekten Traumpartner, während andere ein gespaltenes Verhältnis zur Sehnsucht haben und befürchten, sich in unerfüllbaren und utopischen Fantasien zu verlieren. Beziehungsmuster bilden sich bereits in der Kindheit im Umgang mit der Familie und übertragen sich dementsprechend auf später eingegangene Partnerschaften. Wie so eine Partnerschaft aussehen soll wird in Rollenspielen, Identifikationen und Suggestionen festgelegt - in der Jugend findet außerdem eine Identifikation mit den Helden aus Romanen, aus der Musikszene und Filmen statt.
Einige Beziehungsmuster sind unmittelbar erlebbar, während andere erst in ihren Auswirkungen erlebt werden. Viele dieser Beziehungsmuster bestehen aus Gewohnheiten, die die Selbstregulation und den sozialen Umgang regeln, derer wir uns im normalen Alltag häufig nicht bewusst sind. Einige dieser Muster tragen jedoch zur Aufrechterhaltung von psychischem Leid bei, es treten die immerwährend gleichen Ängste auf und es entstehen Konflikte, deren Bewältigung uns unmöglich erscheint.
Antriebslosigkeit
Dir fällt es bereits am Morgen schwer, kraftvoll in den Tag zu starten? Dir bereitet die Erledigung kleiner Aufgaben des Alltags große Schwierigkeiten? Dann leidest du vermutlich unter Antriebslosigkeit, fühlst dich häufig schlapp, müde und lustlos. Ursache für die Antriebslosigkeit sind unter anderem häufiger Stress und ungelöste emotionale Konflikte. Wer unter Antriebslosigkeit leidet, gerät oftmals in einen Teufelskreislauf, indem sich das Leiden verschlimmert. Die Müdigkeit und Lustlosigkeit treten immer häufiger auf und werden von dem Betroffenen ignoriert und nicht als Warnsignal der Psyche und des Körpers wahrgenommen.
hochsensibilität
,,Sei doch nicht so empfindlich'', ein Satz den so manch Hochsensibler in Dauerschleife zu hören bekommt. Als Hochsensibilität bezeichnet man die Eigenschaft, auf bestimmte Wahrnehmungen intensiver zu reagieren. Dazu zählen beispielsweise Gerüche, Geschmack, Geräusche, Berührungen und natürlich Gefühle. Häufig wird der Hochsensible mit unterschiedlichsten Reizen überflutet und schafft es dann nicht mehr, zwischen den eigenen und fremden Gefühlen zu unterscheiden. Dabei schlüpft er gerne in die Rolle seines Gegenübers, wohlbemerkt - unbewusst. Bereits vor einiger Zeit wurde wissenschaftlich festgestellt, dass hochsensible Menschen äußere Reize intensiver wahrnehmen. In bestimmten Hirnarealen herrschen höhere Aktivitäten, allgemein sagt man - dass ca. 15-20% aller Menschen hochsensibel sind. Aufgrund der ständig ausgesetzten Reizüberflutung ist es für Hochsensible besonders wichtig, gut für sich zu sorgen und die eigenen Grenzen im Alltag anzuerkennen und danach zu handeln.
Schutz vor fremdgefühlen
Oft übernehmen wir ungeprüft Gefühle von anderen, wie z.B. Schuld, Trauer, Hilfslosigkeit und Ohnmacht. Diese Übernahme findet unbewusst und häufig über Generationen statt, verdrängte Konflikte und Gefühle - die von den ursprünglichen Besitzern nicht zugelassen bzw. gebremst wurden, werden so erfolgreich an die Angehörigen weitergeleitet. Speziell die Übernahme eines Ich-fremden Schicksals eines Familienmitglieds kann dabei als die Hauptursache für Fremdgefühle gesehen werden. Sie gehen also nicht auf ein persönliches Ereignis zurück und sind daher nicht in der individuellen Biografie eines Menschen auffindbar. Fremdgefühle können je nach Intensitätsgrad mehr oder weniger präsent im Alltag des Betroffenen sein, das Lebensgefühl des Trägers wird dadurch maßgeblich mitgeprägt. Wenn wir uns darüber bewusst werden, welche Gefühle aus uns heraus entstehen - und welche nur Anhaftungen Anderer darstellen, können wir uns von den fremden Ketten befreien und eigene Wege gehen.
selbstwert
Aufgrund einengender Glaubenssätze, vergangener Verletzungen und Kränkungen - sowie hohen Ansprüchen der Außenwelt, erkennen nur wenige Menschen ihren ganz eigenen, individuellen Wert. Oft wird der Selbstwert an äußeren Faktoren gemessen wie beispielsweise der Karriere, dem Besitz oder der gesellschaftlichen Stellung. Wir vergessen hinter all diesen illusionären Fassaden und Masken, welche Schätze sich in unserem tiefsten Inneren verbergen. Jeder Mensch wird mit gewissen Anlagen geboren, oder entwickelt im Laufe seines Lebens gänzlich neue Fähigkeiten, die ihn begeistern und motivieren. Der eigene Wert ist dabei unermesslich, wer sich dessen bewusst ist - wird zu dem Menschen heranwachsen, der er wirklich ist und fühlt sich erfüllt, wenn er sein ganz eigenes Potenzial ausschöpfen darf.
achtsamkeit
Wir Menschen neigen dazu, uns in der quälenden Mühle des Denkens, Fühlens und Handelns aus Gewohnheiten zu verlieren. Dabei sind fast alle Gedanken entweder auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft gerichtet, die Fähigkeit - sich staunend und neugierig auf das momentane Erleben zu fokussieren ist uns verloren gegangen. Achtsamkeit dagegen ist das Einlassen auf den Augenblick im Hier und Jetzt, das ohne Absicht und Wertung wahrgenommen wird. Man kann sie als eine Sonderform der Aufmerksamkeit betrachten, in der der Geist klar und offen ist und der Blick weder auf einengende Konzepte, Pläne oder Vorhaben gerichtet wird.
trauer
Wenn wir einen uns nahestehenden Menschen verlieren, hinterlässt dieses Ereignis eine tiefe Wunde. Es wird eine Narbe zurückbleiben, allerdings lernt die Seele und der Körper mit der Trauer umzugehen, sobald die Voraussetzungen für eine Heilung geschaffen sind. Da der Tod noch immer ein absolutes Tabu-Thema in unserer westlichen Gesellschaft darstellt, haben die meisten Menschen verlernt, einen gesunden Umgang mit dem Tod und der Vergänglichkeit zu pflegen. Gespräche über den Verstorbenen sind in der Trauerphase gut und wichtig, um die emotionale Verbindung zu stärken und den geliebten Menschen weiterhin am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Sehnsucht, Trauer und Schmerz sind wichtige Gefühle und dürfen akzeptiert & integriert werden.
trennung
Wer beschließt, sich vom Partner zu trennen, oder von seinem Partner verlassen wurde - steht vor einem neuen Lebensabschnitt. Die geteilte Zweisamkeit hat ihr Ende gefunden, Intimität und gegenseitige Annäherungen werden unterbrochen. Das Ende dieser Geschichte findet nur selten im respektvollen Einvernehmen statt, die Trennung wird oft durch Betrug, unerwiderte Liebe und Entwertung, sowie Zurückweisung erlebt. Während so mancher Erleichterung verspürt, mischen sich bei dem Anderen Gefühle wie Wut, Trauer, Enttäuschung, Rache und Sehnsucht unter. Diese Gefühle sind oft chaotisch und widersprüchlich, dennoch wollen auch sie gelebt und aufgearbeitet werden. Eine Trennung bedeutet zwar das Ende einer Beziehung, allerdings bietet sie dem Menschen auch die Möglichkeit - sich auf das eigene Leben zu besinnen und sich neu zu definieren. Allerdings sollte dieses Ereignis auch als das anerkannt werden, was es ist: ein Trauerprozess und eine tiefe Verletzung.
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Rechtlicher Hinweis:
Im Rahmen meiner psychologischen Beratung in Wuppertal/ Coaching Wuppertal werden keine medizinischen Diagnosen (gemäß des ICD-10) therapiert. Sie ist ein freier, aktiver und selbstverantwortlicher Prozess und bestimmte Erfolge können nicht garantiert werden. Ich stehe dem Klienten/ der Klientin als Prozessbegleiter und Auslöser für Veränderungen zur Verfügung - die eigentliche Veränderungsarbeit wird vom Klienten geleistet. Der Klient erkennt außerdem an, dass alle Schritte und Maßnahmen, die im Rahmen der psychologischen Beratung/ des Coachings von ihm unternommen werden, nur in seinem eigenen Verantwortungsbereich liegen und er für seine körperliche und geistige Gesundheit sorgt. Insofern eine Therapie für eine diagnostizierte psychische Erkrankung oder Störung mit pathologischen Krankheitswert benötigt wird, konsultiere bitte einen Arzt oder Psychotherapeuten.