Veröffentlicht am Januar 31, 2022 von Franziska Kral
Die hermetischen Gesetze
Die Hermetik ist eine antike, philosophische Offenbarungslehre und geht auf die mystische Figur Hermes Trismegistus zurück. Der Name des Trismegistus bedeutete so viel wie: der dreimal Große, der Meister aller Meister - diese Figur soll eine Verschmelzung des griechischen Gottes Hermes und dem altägyptischen Gottes Thot sein. Inwiefern diese Persönlichkeit tatsächlich gelebt hat oder doch nur eine Fiktion darstellt, kann und möchte ich nicht beurteilen. Die hermetischen Prinzipien waren Teil der Geheimlehre aus dem alten Ägypten, sie wurde nur an Auserwählte weitergegeben und es fand eine Einweihung statt. Da sie nicht in falsche Hände geraten sollte, wurde sie hauptsächlich von ,,Mund-zu-Ohr'' oder mithilfe von erschwerter Schrift weitergegeben.
Die Hermetik kann als Werkzeug verstanden werden, mit dessen Hilfe der Mensch sowohl in der materiellen, als auch in der geistigen Welt bewusst wirken und erschaffen kann. Wer also ein Verständnis für die hermetischen Prinzipien und deren Nutzung entwickelt, kann zu einem wahren Gestalter seines Lebens heranreifen.
Da wir uns aktuell im Zeitalter der Informationsflut befinden, ist damaliges ,,Geheimwissen'' heute für jeden Menschen - der sich auf die Suche danach begibt, sowohl im Internet als auch in Büchern zugänglich. ,,Der einzelne Mensch benötigt weder Priester noch Geheimlehren, weil es weder etwas Geheimes noch etwas von einer Priesterschaft zu führendes ist, was den einzelnen Menschen wieder wach werden lässt" (Thalos von Athos).
1. Gesetz: Geistigkeit
Alles ist geistiger Natur. Aus dem Geist heraus entsteht alles, somit ist Materie nur manifestierter Geist. Jeder Gedanke setzt einen Schöpfungsprozess in Gang. Mithilfe unserer Gedanken kreieren wir unseren Zustand der Existenz und die Qualität unserer Erfahrungen auf dieser Erde. Indem wir die volle Verantwortung für unser Leben übernehmen, übernehmen wir gleichzeitig auch die volle Verantwortung für unsere Gedanken. Da Gefühle und Gedanken die treibende Kraft hinter unseren Handlungen darstellen, müssen wir zuallererst unsere Gedankenwelt kontrollieren - um dann auf eine neue Art und Weise handeln zu können. Erst dann verändert sich unsere Realität.
2. Resonanz
"Alles" entspricht unseren Gedanken, Ausrichtungen und Überzeugungen. Wie oben so unten, wie innen so außen. Nichts in unserem Leben begegnet uns, was nicht irgendetwas mit uns zu tun hat. Der Makrokosmos (das wirklich Große, die große Welt) und der Mikrokosmos (die einzelnen Einheiten, aus denen sich das Ganze zusammensetzt) sind Reflexionen voneinander - sie können also nicht getrennt betrachtet werden. Wer sich also getrennt von allem, was existiert, wahrnimmt - macht einen entscheidenden Fehler. Trennung und Isolierung ist eine Illusion des menschlichen Egos - alles ist miteinander verwoben. Das Universum wird als holographisch betrachtet, es ist sich über alle Maßstäbe hinweg selbstähnlich. Das Universum ist in uns und wir sind in ihm, wenn wir also wissen - wie wir funktionieren, können wir auch ein Verständnis für die Funktion des Universums entwickeln. Andersrum: wenn wir die Gesetze des Makrokosmos erlernen, können wir auch die Funktion des Bewusstseins eines Individuums begreifen. Um dieses Gesetz besser begreifen zu können, kannst du dich mit der Natur der Fraktale auseinandersetzen. Fraktale sind ein besonderes Phänomen der Natur: In allen Lebensformen wiederholen sich bestimmte Muster je weiter man in die jeweilige Struktur eindringt, somit ist alles in allen Teilen widergespiegelt. Diese Selbstwiederholungen zeigen sich nicht nur in Pflanzen, sondern auch in uns Menschen und sogar im Aufbau von Städten. Die Natur nutzt fraktale Strukturen, um sich mittels einfacher wiederholbarer Regeln zu materialisieren, also materielle Strukturen im Raum zu schaffen.
Filmempfehlung: Powers of Ten (1977) https://www.youtube.com/watch?v=0fKBhvDjuy0
3. Schwingung
Alles ist in ständiger Bewegung, alles schwingt. Wenn wir mit einem Mikroskop weit genug hineinzoomen, können wir erkennen - dass NICHTS stillsteht. Stillstand ist eine Illusion - wenn etwas existiert, bewegt es sich. Auf der fundamentalsten Ebene ist das Universum und alles was es enthält, pure & vibrierende Energie, die sich auf verschiedene Arten manifestiert. Das Universum besitzt keine Solidität als solche, so wie wir uns solide Masse vorstellen. Materie ist also Energie in Vibration. Es scheint so, als wäre das Universum ein spirituelles Konstrukt - in dem wir Erfahrungen sammeln können. Um Erfahrungen zu sammeln, zu lernen und im Bewusstsein zu wachsen.
"Unsere Umwelt ist unendlich. Euren Begriffen nach gibt es bei uns Raum und Zeit in Hülle und Fülle, in denen wir uns betätigen können. Dies würde jede Bewusstseinsform ohne entsprechenden Background und angemessene Entwicklung erheblich belasten. Wir haben kein simples, gemütliches Universum, in dem wir uns verkriechen können." (Jane Roberts, Gespräche mit Seth)
4. Polarität
Alles hat eine duale Natur, also immer zwei Pole (bspw. kalt und warm). Diese Gegensätze sind aber nur extreme Grade ein und derselben Sache. Polarität befindet sich also in allem, was existiert. Alles hat seinen Gegenspieler, entscheiden wir uns also für die Freude am Leben, entscheiden wir uns auch für den Schmerz. Wählst du die Liebe im Leben, entscheidest du dich auch für die Enttäuschung. Das bedeutet allerdings nicht, dass jede Liebe automatisch enttäuscht wird oder wir in ein Tränen-Drama geraten, dass dann vor Gericht ausgefochten wird. Aber in dem Moment, indem wir uns für einen neuen Menschen in unserem Leben öffnen, für Vertrautheit- Zärtlichkeit - Wertschätzung und Verbundenheit, öffnen wir uns parallel auch für Angriffe, Verletzungen und Enttäuschungen. Das Gesetz der Resonanz gibt es also nur im Doppelpack mit dem Gesetz der Polarität - die Medaille hat bekannterweise zwei Seiten. Wenn du dich also für ein Ziel, einen Traum oder Wunsch entscheidest, geschieht dies nach dem Gesetz der Resonanz. Du ziehst hierbei nicht nur die gewünschte Seite der Medaille in dein Leben, sondern auch die entsprechende Kehrseite.
5. Zyklus
Alles fließt in einem ewigen, gezeitenähnlichen Zyklus (Rhythmus). Somit unterliegen wir einem ewigen, fortschreitenden Wandlungsprozess.
Ein- und Ausatmen
Ebbe & Flut
Tag & Nacht
Tod & Geburt
Unser Leben beinhaltet unterschiedliche Phasen und schwankt kontinuierlich zwischen Höhepunkten und Tiefpunkten. Alles fließt hin - und her, weg von der Gewichtung eines Pols, hin zum anderen und wieder zurück. Dieser Kreislauf wird auch Samsara (Sanskrit: "beständiges Wandern") genannt und bezeichnet den Kreislauf von Werden und Vergehen. Wenn wir dieses Gesetz in unser alltägliches Leben integrieren und akzeptieren, wird uns bewusst - dass nach jedem Tiefpunkt und jeder Krise ein Höhepunkt folgen kann. Wir lernen uns dem Fluss des Lebens hinzugeben, nicht in der Tiefe des Wassers unterzugehen und im richtigen Zeitpunkt an die Oberfläche zu schwimmen. Wenn wir uns beispielsweise nach körperlicher, sowie geistiger Anstrengung nicht zur Ruhe begeben - entwickelt unser Körper Symptome, um uns zur Ruhe zu zwingen. Wer nur die hohen Wellen des Lebens reiten will und sich vor dem tiefen Untergrund fürchtet - widersetzt sich dem Gesetz des Zyklus. Nach dem Aufschwung folgt also der Abschwung - alles ist vergänglich und sortiert sich wieder zu etwas neuem.
6. Ursache & Wirkung
Alles was existiert hat eine Ursache. Nur was vorher gedacht wurde (Ursache) kann überhaupt existieren (Wirkung). Der sogenannte Zufall (Wirkung) trägt nur eine unbekannte Ursache in sich. Alles geschieht gesetzmäßig, nichts ereignet sich zufällig. Dabei gibt es unterschiedliche Ebenen von Ursache und Wirkung, wobei die höheren die niedrigen Ebenen beherrschen. Wenn wir also mit einer Wirkung unzufrieden sind, müssen wir uns der Ursache zuwenden und ein gewisses Bewusstsein sowie Achtsamkeit dafür entwickeln. Das Gesetz der Ursache & Wirkung zeigt uns ganz klar, dass wir die Schöpfer unserer Lebensumstände sind und somit auch die absolute Verantwortung tragen. Wer noch immer den Schuldigen im Außen sucht, wird auf sehr unbewusste Art und Weise Dinge in sein Leben ziehen, die ihm deutlich missfallen werden.
"Tatsache ist, dass jeder von euch sich seine eigene physische Realität selber schafft; und en masse schafft ihr sowohl den Glanz als auch den Schrecken, der innerhalb eures irdischen Erfahrungsbereichs existiert. Bevor ihr nicht erkennt, dass ihr die Schöpfer von alledem seid, werdet ihr euch weigern, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Ihr könnt auch das Unglück der Welt nicht dem Teufel anlasten. Ihr seid heute differenziert genug, um zu erkennen, dass der Teufel eine Projektion eurer eigenen Psyche ist; aber ihr seid heute auch noch nicht weise genug, um zu wissen, wie man seine Kreativität in konstruktive Bahnen lenkt." (Jane Roberts, Gespräche mit Seth)
Filmempfehlung: The Butterfly Effect
7. Geschlecht
Alles - bis ins Geistige hinein, hat sowohl weibliche als auch männliche Anteile. Während das Männliche die Richtung vorgibt (das Aktive, die Idee, der Wille), symbolisiert das Weibliche das Annehmende und Ausführende (das Passive). So stand der ägyptische Gott Osiris für den Gedanken und den Visionär - während die ägyptische Göttin Isis für die Fruchtbarkeit stand, die das Leben austrägt.
Wenn wir das menschliche Gehirn betrachten, steht die linke Hirnhälfte beispielsweise für unseren männlichen Aspekt (Logik, Analytik, Details, Organisation) während die rechte Hirnhälfte das weibliche Prinzip verkörpert (Kreativität, Intuition, Empathie, Imagination). Diese beiden Prinzipien sollten nicht als Gegensätze betrachtet werden, sondern als Einheit. Folglich enthält jedes männliche Wesen auch die weiblichen Elemente - und umgekehrt. Beide zusammen ergeben das Geben und Nehmen des Lebens. Wenn wir also zu einem ganzheitlichen Wesen heranreifen wollen, dürfen wir sowohl den männlichen - als auch den weiblichen Anteil in uns entdecken.
Literaturempfehlung
Wenn du dich näher mit den hermetischen Gesetzen auseinandersetzen möchtest, empfehle ich dir das Buch: das Kybalion. Die heute bekannte Darlegung dieser "Geheimlehre" erschien erstmals im Jahre 1908.
Fazit: Die Weisheit kommt nur zu jenen Menschen, die bereit sind - sich auf die Suche danach zu begeben. Du musst lediglich den ersten Schritt gehen und dann stetig vorwärtsgehen.
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